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Nybro - Kassel mit der Bahn

Nybro - Kassel mit der Bahn

Schweden ist eine Reise wert! Die Rückfahrt mit der Eisenbahn ebenfalls.

Erste Klasse

Zunächst die Fakten:

  • Reisezeit: 11 Stunden und 12 Minuten
    • davon in der Bahn: 9 Stunden und 51 Minuten
  • 3 verschiedene Züge und Eisenbahngesellschaften (SJ, DSB, DB)
    • Nybro - Kopenhagen: InterCity, ab Alvesta als Öresundståg (2. Klasse)
    • Kopenhagen - Hamburg Hbf: EuroCity 36 (1. Klasse)
    • Hamburg Hbf - Kassel-Wilhelmshöhe: ICE 671 (1. Klasse)
  • 1 Fährfahrt auf der Verbindung: Rødbyhavn - Puttgarden
  • 1-mal über die Öresundbrücke
  • 6 verschiedene SchaffnerInnenn

Nun zum eigentlichem, der Fahrt.

Früh ging es los, um 7:23 Uhr fuhr der Zug in Nybro ab. Für die Zeit war schon ziemlich viel Betrieb am Bahnsteig und es war mit -1 Grad auch sehr kalt. Dann gleich die erste Verwirrung, ich hatte zwei Fahrkarten bis Kopenhagen, auf der Anzeigetafel stand aber das der Zug bis Kopenhagen durchfahren würde. Im Zug wurde ich dann von der netten Schaffnerin darüber informiert, das ich sitzen bleiben könne, da der Zug ab Alvesta einfach eine andere Zugnummer hat.

Im Vergleich war der Zug eine Mischung aus InterCity und RegionalExpress, nur besser. Die Sitze waren bequem und verfügten über Tische. Zudem über Radio, das allerdings etwas unpraktisch in die Gepäckablage integriert war. Bis Kopenhagen war es also eine entspannte Fahrt und mit näherkommen des Ziel wuchs auch die Zahl der Passagiere, so dass einige während der Fahrt über die Öresundbrücke stehen mussten. Vorbildlich war die schnelle und genaue Information, wenn der Zug auf  offener Strecke gehalten hat.

In Kopenhagen stieß ich dann auf ein kleines Problem, mit dem ich bei einem Hauptstadtbahnhof nicht gerechnet hätte. Es gab keine große Anzeigetafel, oben in der Halle, von der ich leicht hätte sehen können von welchem Gleis mein EC fahren würde. Also zog ich etwas umher, auf der Suche nach einem Aushangfahrplan und fand dann auch eine kleine elektronische Anzeige, die mich zum passenden Bahnsteig führte.

Im EuroCity ging für mich erstmal die Platzsuche los, den ab hier war alles 1. Klasse inkl. Sitzplatzreservierung. Nach der Begrüßung, in dänisch, deutsch und englisch, wurde recht schnell die Fahrkartenkontrolle durchgeführt. In der Begrüßung war auch der Hinweis enthalten sein Gepäck bitte nicht in den Gang zu stellen, da dort das Personal durch muss und dies auch der Fluchtweg ist. So ging die Fahrt unbeschwert bis Rødbyhavn.

Dort passierte dem Schaffner ein kleiner Fehler, da er mitten in der deutschen Durchsage auf einmal ins englische wechselte. Nach einigen Minuten fuhr der Zug dann auch auf die Fähre ein und wir konnten den Zug, über extra Plattformen, verlassen.

Da die Fahrdecks während der Überfahrt gesperrt waren, nutzte ich die Zeit auf dem Hauptdeck zu Mittag zu essen. Ein leckeres French Hotdog und Pommes wollte ich zunächst, noch im Geist der vergangen Woche, mit schwedischen Kronen bezahlen, wechselte dann aber auf die dänischen. Weil die Überfahrt länger dauerte als das Essen, deckte ich mich im Shop mit Süßkram und zollfreier Zigaretten ein. Noch 10 Minuten auf dem Sonnendeck, lief die Fähre auch schon in Puttgarden Hafen ein und es war an der Zeit wieder den Zug zu besteigen.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Bahnhof Puttgarden, bei dem das Zugpersonal wechselte, ging es weiter Richtung Hamburg  Hbf. Die Restfahrt war sehr entspannend zumal es jetzt deutlich grüner und wärmer war, als bei meiner Abfahrt. In Hamburg ging dann wieder das Bahnsteighopping los, diesmal stressiger weil ich nur 8 Minuten zum umsteigen hatte. Allerdings wusste schon vorher zu welchem Bahnsteig ich musste. Da ich aber von der 'falschen' Seite auf den Bahnsteig kam, musste ich ihn einmal entlang laufen um zum richtigen Abschnitt zu kommen. So fuhr der Zug schon ein, als ich noch unterwegs war.

Kaffee und Schokolade

Gleich beim einsteigen fiel mir der dicke rote Balken am Einstieg ein. Er wies freundlich darauf hin, das man sich in der 1. Klasse der Deutschen Bahn befindet. Der Platz war schnell gefunden auch wenn ich eigentlich komplett freie Wahl hatte. Auch hier war der Service wieder gut und so genehmigte ich mir, der Uhrzeit entsprechend, eine heiße Schokolade und ein Stück Kuchen.

Die Sitze des ICEs sind allerdings wohl eher auf die Sitze der Business-Klasse in Flugzeugen abgestimmt. Im Gegensatz dazu waren die Sitze des EC mehr bequeme Sessel. Ein weiterer kleiner Unterschied ist auch die Materialwahl auf den Toiletten. Während die DB auf Plastik und Edelstahl setzt, sind es bei ihren skandinavischen Pendants 'richtige' aus Keramik.

Ansonsten waren die beiden letzten Stunden meiner Fahrt entspannt. Trotzdem stieg ich sehr fertig gegen halb sieben aus dem ICE in Kassel-Wilhelmshöhe.

Fazit:

Es mag sich boniert anhören, aber auf Langstrecke eigentlich nur noch 1. Klasse.

Für den Preis war es super, zumal es sich zeitlich nicht viel mit einer Autofahrt nimmt.

Kleines Hindernis ist das man in Deutschland keine Fahrkarte bis Nybro bekommt.